Sonntag, 28. Januar 2018

Surrealismus

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Sigmund Freud, "Bewusstsein und Unterbewusstsein"
ca. 1924- (36)  bis heute

definition: Französisch "sur" = über; realismus= Wirklichkeit

  
 surrealismus = Überwirklichkeit



Margritte




 Der Surrealismus will den alten Gegensatz zwischen dem Ich und der Welt, dem Innen und Außen aufheben, indem er Dinge schafft, die Innen und Außen zugleich sind.
Der Surrealismus beruht auf dem Glauben an die höhere Wirklichkeit gewisser, bis dahin vernachlässigter Assoziationsformen, 
an die Allmacht des Traumes, 
an das zweckfreie Spiel des Denkens. 
Er zielt auf die endgültige Zerstörung aller anderen psychischen Mechanismen und will sich zur Lösung der hauptsächlichen Lebensprobleme an ihre Stelle setzen. „Überwirklichkeit", bezeichnet dabei nicht eine „über" der Realität liegende zweite Wirklichkeit, sondern die Aufhebung der alltäglichen wie der Traum-Wirklichkeit in eine beide umfassende Realität.
Bilder mit Darstellungen die wirklich und real aussehen, es aber in der Realität nicht wirklich geben kann, also über und jenseits der Realität liegen.

 

Dalí

Wir unterscheiden:




- veristischer Surrealismus 



= Darstellungen von Traumwelten mit erkennbaren Situationen, d. h. man kann die Situation noch als wahr verstehen.











 
Miró

- absoluter Surrealismus

= Darstellungen von nicht mehr erkennbaren, auch gegenstandslosen, abstrakten Situationen.

 


Madoz

 

 

Kennzeichen und Ziele:

x. manchmal fotorealistische Malweise in altmeisterlicher Technik (zB. Dalí)  mit allen Merkmalen akademischer Kunst
x. Vordringen in das Reich des Unbewussten
x. Sichtbarmachen von Traumwelten, Trancezuständen und Seelenbilder.
x. Anwendung der Psychoanalyse (von Sigmund Freud) : das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen wird von unbewussten Kräften geprägt und gesteuert: - Traumats der Kindheit; - Triebe (Eros = Liebes-  und Schöpfungstrieb, Tanathos = Todestrieb); - Das Über-Ich (Erziehung, Eltern); - Archäotypen (Bildhafte Vorstellung von Urtypen > Hexen, Monster, Engel,...). Dieses Unbewusste "ES", das sogenannte "Über-ich" bestimmt das Leben des Menschen
x. dies kann mit hilfe der Traumdeutung, Psychoanalyse enschlüsselt werden (traum = sichtbare Bilder des Unbewussten)

Der Surrealismus zeigt Darstellungen des Metaphysischen = was nicht mit Physik und Naturgesetzen erklärt werden kann:
- Ungewöhnliche, rätselhafte Konstellationen
- vertraute Gegenstände in ungewohnter Situation
- oft leere weite Räume (weite Wüsten, Sandlandschaften, leere Zimmer, leere Städte immer mit überraschendem Gegenstand oder Andeutungen)
- Puppenhafte oder versteinerte Menschenfiguren
- Überraschende Wirkungen haben oft Ängste auslösenden, unbehagendem, makaberen Beigeschmack
Irritation des Betrachters
- der kontrollierende Verstand soll ausgeschaltet werden, um das Unbewusste zu bewahren
- dadurch werden unsere Erfahrungen, auch wenn sie verdrängt sind, bewusst und die eigene Erlebnisfähigkeit erweitert.


Technik:

oft altmeisterlich, akademisch, realistisch, modelliert mit richtigen Perspektiven (Zentral-, Farb-, und Luftperspektive); richtige Proportionen, aber auch pseudo richtige Proportionen. Jetzt auch viel Fotografie, mit Photoshop bearbeitet / verfremdet.
Hinzu kommen (Zufalls-)Techniken, zB.:
x.die Collage
x.die Frottage (Durchreibetechnik)
x.die Fumage (Raucharbeit)
x.die Grattage (Kratzarbeit)
x.die Montage (Materialbilder)

x.die Decalcomanie (Abklatschtechnik)
Ernst

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