Donnerstag, 22. September 2011

referate halten

Sieben goldene Sprachregeln

1. Raus aus der Ich-Falle!

Bei jedem "Ich will...", das der Redner verwendet, können die Zuhörer denken: "Na und? Ist mir doch egal!" Also: Statt "Ich" zu sagen, das Publikum ansprechen! Das gilt nicht, wenn es um eine persönliche Meinung geht.
Nicht: "Ich möchte Ihnen nun auf der nächsten Folie zeigen..."
Sondern: "Auf der nächsten Folie sehen Sie..."

2. Präzise formulieren!

Sprache erzeugt Bilder im Kopf. Je genauer Dinge benannt werden, desto schärfer sieht das Publikum sie vor sich.
Nicht: "Viele Taxis, die in Mexico City herumfahren, sind Käfer."
Sondern: "Viele alte VW-Käfer-Taxis fahren durch die Straßen von Mexico City. Sie sind grasgrün und haben ein weißes Dach."
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Die Präsentationstrends 2009 und warum man Aufzählungs- zeichen meiden sollte, erfährt man auf der Seite der neuseeländischen Trainerin Olivia Mitchell: www.speakingaboutpresenting.com.

3. Vorsicht vor Wertminderungen!
Manche Floskeln sind schnell dahingesagt, aber umso gefährlicher. Wer nicht aufpasst, vermittelt seinem Publikum, dass es in Gedanken ruhig abschweifen darf.
Nicht: "Das folgende Modell ist für die meisten wahrscheinlich nichts Neues, dennoch..."
Sondern: "Zur Auffrischung des wichtigen Modells von Luhmann sehen Sie nun..."

4. Verben verwenden!
Ein nominaler Stil wirke besonders wissenschaftlich, glauben viele Studenten. So klingen Referate oft komplizierter als nötig, und das Publikum schaltet eher ab.
Nicht: "Dieser Vortrag hegt keine Ambitionen auf eine Erörterung des Modernebegriffs im Allgemeinen. Es geht lediglich um die Darstellung von Schnitzlers Position innerhalb der Wiener Moderne."
Sondern: "Welche Rolle spielte Schnitzler für die Wiener Moderne? Darum geht es heute."

5. Keine Weichmacher!

In jedem Vortrag gilt: Je konkreter, desto besser. Konjunktiv, Passiv, unpersönliche Konstruktionen und Füllwörter deshalb vermeiden.
Nicht: "Es wird relativ oft die Meinung vertreten, man sollte sich mehr für alleinerziehende Mütter und Väter einsetzen."
Sondern: "Familienministerin von der Leyen meint: Der Staat muss sich mehr für alleinerziehende Mütter und Väter einsetzen."

6. Metaphern finden!
Gut gewählt und nicht übertrieben, können Metaphern hilfreich sein. Bildhafte Sprache macht theoretische Zusammenhänge leichter verständlich.
Nicht: "Die Professoren müssen endlich ihre positive selektive Wahrnehmung beenden."
Sondern: "Die Professoren müssen endlich die rosarote Brille absetzen."

7. Fragen stellen!
Wenn der Redner zwischendurch Fragen formuliert, fühlen sich die Zuhörer stärker einbezogen, auch wenn von ihnen keine Antworten erwartet werden. Zu oft sollte er dieses Mittel jedoch nicht anwenden, sonst ist die Wirkung nicht mehr so stark.
Nicht: "Auf der nächsten Folie sehen Sie ein Modell des Teilchenbeschleunigers."
Sondern: "Doch wie funktioniert so ein Teilchenbeschleuniger überhaupt?"

Das Problem: "Mein Mund ist ganz trocken!"
Die Lösung: " Beißen Sie sich leicht auf die Zungenspitze, schon haben Sie wieder Spucke. Damit der Speichel normal fließen kann, muss der Unterkiefer locker sein. Kaugummi kauen hilft – aber bitte nicht während des Vortrags! Auch der berühmte Frosch im Hals liegt am trockenen Mund. Am besten einmal kurz abhusten. Ständiges Räuspern reizt die Stimmbänder und wirkt störend. Ansonsten gilt: Machen Sie beim Reden den Mund auf!"

Das Problem: "Der blöde Beamer spinnt!"

Die Lösung: "Wenn der Beamer trotz richtig angeschlossener Kabel kein Bild zeigt, empfängt er kein Signal vom Laptop. Dann sollte man ›Fn‹ drücken in Kombination mit der Taste, auf der zwei kleine Monitore abgebildet sind – meist ist das ›F5‹ oder ›F8‹. Wenn die Menschen Eierköpfe haben, stimmt die Bildauflösung nicht. Im Handbuch oder im Menü des Beamers steht die Auflösung, auf die der Laptop umgestellt werden muss– das geht über Systemsteuerung, Anzeige. Bei unscharfem Bild: an der Linse des Beamers drehen."

Das Problem: "Ich habe einen Blackout!"
Die Lösung: "Jetzt bloß nicht zurückziehen und verzweifelt nach dem roten Faden suchen. Wichtig ist, im Reden zu bleiben. Sagen Sie ruhig: ›Ich muss mich kurz sortieren.‹ Versuchen Sie beim letzten Punkt anzuknüpfen und ihn zu wiederholen, so kommen Sie erneut in Schwung. Studenten, die große Angst vor Blackouts haben, können den Dozenten bitten, im Notfall einzuspringen. So gewinnen sie von vornherein Sicherheit – möglicherweise tritt der Notfall dann gar nicht ein."

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