Impressionismus
(Kunst), Kunstrichtung in der Malerei, die im späten 19. Jahrhundert in
Frankreich als Gegenreaktion zur akademischen Malerei entstand und fast in ganz
Europa und Nordamerika die Entwicklung der Malerei entscheidend beeinflusste.
Mit seiner Konzeption des l’art pour l’art (Kunst um der Kunst willen)
begründete der Impressionismus die ästhetische Moderne. (Microsoft, Encarta 98)
Die „impression“, den Eindruck der
flüchtigen Momente, den momentanen Augenblick wollen die Künstler im Bild
wiedergeben.
Das Frühstück der Ruderer, Auguste
Renoir, 1875
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Die Maler reizt aber nur der flüchtige
optische Eindruck, die besondere Stimmung eines Augenblicks. Dieser flüchtige
Eindruck musste sehr schnell festgehalten werden, nicht nur bei bewegten
Objekten. Man entdeckt, dass sich die Farben ständig verändern und dass das in
jedem Augenblick wechseln- das Licht auch den Farbeindruck bestimmt. Man
will diesen Wechsel des Lichts genau wahrnehmen. Dabei muss man ebenfalls
schnell malen, um den momentanen Lichteindruck festzu- halten.
Genaues Hinsehen enthüllte ihnen die ganze Vielfalt von
Tönen auch im Schattenbereich. Dabei stiessen die Maler auf das Phänomen der
farbigen SChatten. Dieses Phänomen kann man jedoch nur unmittelbar vor dem
Objekt selbst genau erfassen, weshalb die Maler sehr viel draußen im Freien
arbeiteten.
Sie sahen, wie die Gegenstände ihre Farbe änderten, je nach
dem, welches Licht und welche farbigen Reflexe aus ihrer Umgebung auf sie
fielen, und so veränderten sie die Lokalfarbe der Gegenstände in deren Erscheinungsfarbe. Sie sahen auch, wie das Flimmern der Luft den
Gegenständen ihre festen Konturen nahm, und dass man nicht alles mit der
gleichen Deutlichkeit erkennen konnte, und so malten sie ein diffuses
Erscheinungsbild ihres Motivs. Objekte, die solcher Betrachtungsweise
besonders entgegenkamen waren vor allem Laubwerk, Blumen, Wasser, Wolken,
Rauch, sowie sich ungezwungen bewegende Menschen.
Der Eindruck, den ein beliebiger, aber reizvoller Moment auslöste,
musste rasch und wie zufällig gefunden dargestellt werden. Es galt also den
Eindruck des Flüchtigen einzufangen, mit Farben, deren Leuchtkraft einem
Sommertag entsprach. Die Maler verwendeten daher fast ausschließlich „reine
Farben“ (im Sinne von „Farben pur“= Spektralfarben) und fast niemals
Schwarz. Mischtöne
werden z. T. erst auf der Leinwand erzeugt, indem die Farben dicht nebeneinander
stehen. Die Impressionisten wollen so erreichen, dass sich im Auge des
Betrachters immer von neuem das Bild zusammensetzt: Die Far- ben mischen sich
erst im Auge des Betrachters = optische Farb- mischung.
Um möglichst schnell das sich ständig im wechselnden Licht verändernde
Motiv auf der Leinwand festzuhalten, trugen die impressionistischen Maler die
Farbe mit kurzen Pinselstrichen(schneller,
leicher Pinselduktus) in abgestuften
Farbwerten auf. Häufig betonen die
Impressionisten in ihrer Richtung die Form oder Struktur des Motivs, z. B. das
Gras in einer Wiese oder die Rinde eines Baumstammes.
Nicht nur die Bewegung des Lichts,
auch die Bewegung der Objekte oder Figuren werden in einem Bruchteil
wahrgenommen. Dies findet unter dem Eindruck der Erfindung der Fotografie
statt. Vorher hatte man sich auf genaues Beobachten und Studien verlassen
müssen, nun bieten die Fotografien ganz neue Einblicke in den wirklichen Ablauf
einer Bewegung.
Die Konkurrenz der Malerei zur Fotografie in dieser Zeit hatte
zur Folge, dass auch die Maler nicht mehr in herkömmlicher Weise ihre Bilder
„komponierten“, sondern dezentrale, mit Randanschneidungen und Überschneidungen
von Personen und Gegenständen gestaltete Bildausschnitte bevorzugten.
Le soleil levant, Claude Monet, 1872 |
Die Anspruchslosigkeit
ihrer Motive und die Abkehr von den an der Akademie gelehrten
Gestaltungskriterien trug den impressionistischen Malern viel Kritik und
Ablehnung ein.
In bissig-ironischem Ton wurde gerügt, das Ideal der Maler
sei offenbar die „Impression“. Die Maler wurden als „Impressionisten“
verspottet, woher auch ihr Name kommt.
Die Hauptvertreter des Impressionismus waren Claude Monet,
Auguste Renoir, Edgar Degas, Alfred Sisley, Camille Pissarro.
Das impressionistische
Gemälde ist die Übersetzung einer erlebten Sekunde in ein freies Farbgewebe.
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