Sonntag, 14. April 2019

Impressionismus (Ende des 19.Jahrh.)



Impressionismus (Kunst), Kunstrichtung in der Malerei, die im späten 19. Jahrhundert in Frankreich als Gegenreaktion zur akademischen Malerei entstand und fast in ganz Europa und Nordamerika die Entwicklung der Malerei entscheidend beeinflusste. Mit seiner Konzeption des l’art pour l’art (Kunst um der Kunst willen) begründete der Impressionismus die ästhetische Moderne. (Microsoft, Encarta 98)

Die „impression“, den Eindruck der flüchtigen Momente, den momentanen Augenblick wollen die Künstler im Bild wiedergeben.
Das Frühstück der Ruderer, Auguste Renoir, 1875
Die Maler reizt aber nur der flüchtige optische Eindruck, die besondere Stimmung eines Augenblicks. Dieser flüchtige Eindruck musste sehr schnell festgehalten werden, nicht nur bei bewegten Objekten. Man entdeckt, dass sich die Farben ständig verändern und dass das in jedem Augenblick wechseln- das Licht auch den Farbeindruck bestimmt. Man will diesen Wechsel des Lichts genau wahrnehmen. Dabei muss man ebenfalls schnell malen, um den momentanen Lichteindruck festzu- halten.
Genaues Hinsehen enthüllte ihnen die ganze Vielfalt von Tönen auch im Schattenbereich. Dabei stiessen die Maler auf das Phänomen der farbigen SChatten. Dieses Phänomen kann man jedoch nur unmittelbar vor dem Objekt selbst genau erfassen, weshalb die Maler sehr viel draußen im Freien arbeiteten.

Sie sahen, wie die Gegenstände ihre Farbe änderten, je nach dem, welches Licht und welche farbigen Reflexe aus ihrer Umgebung auf sie fielen, und so veränderten sie die  Lokalfarbe der Gegenstände in deren Erscheinungsfarbe.  Sie sahen auch, wie das Flimmern der Luft den Gegenständen ihre festen Konturen nahm, und dass man nicht alles mit der gleichen Deutlichkeit erkennen konnte, und so malten sie ein diffuses Erscheinungsbild ihres Motivs. Objekte, die solcher Betrachtungsweise besonders entgegenkamen waren vor allem Laubwerk, Blumen, Wasser, Wolken, Rauch, sowie sich ungezwungen bewegende Menschen.

Der Eindruck, den ein beliebiger, aber reizvoller Moment auslöste, musste rasch und wie zufällig gefunden dargestellt werden. Es galt also den Eindruck des Flüchtigen einzufangen, mit Farben, deren Leuchtkraft einem Sommertag entsprach. Die Maler verwendeten daher fast ausschließlich „reine Farben“ (im Sinne von „Farben pur“= Spektralfarben) und fast niemals Schwarz. Mischtöne werden z. T. erst auf der Leinwand erzeugt, indem die Farben dicht nebeneinander stehen. Die Impressionisten wollen so erreichen, dass sich im Auge des Betrachters immer von neuem das Bild zusammensetzt: Die Far- ben mischen sich erst im Auge des Betrachters = optische Farb- mischung.
Um möglichst schnell das sich ständig im wechselnden Licht verändernde Motiv auf der Leinwand festzuhalten, trugen die impressionistischen Maler die Farbe mit kurzen Pinselstrichen(schneller, leicher Pinselduktus) in abgestuften Farbwerten  auf. Häufig betonen die Impressionisten in ihrer Richtung die Form oder Struktur des Motivs, z. B. das Gras in einer Wiese oder die Rinde eines Baumstammes.
Nicht nur die Bewegung des Lichts, auch die Bewegung der Objekte oder Figuren werden in einem Bruchteil wahrgenommen. Dies findet unter dem Eindruck der Erfindung der Fotografie statt. Vorher hatte man sich auf genaues Beobachten und Studien verlassen müssen, nun bieten die Fotografien ganz neue Einblicke in den wirklichen Ablauf einer Bewegung.
Die Konkurrenz der Malerei zur Fotografie in dieser Zeit hatte zur Folge, dass auch die Maler nicht mehr in herkömmlicher Weise ihre Bilder „komponierten“, sondern dezentrale, mit Randanschneidungen und Überschneidungen von Personen und Gegenständen gestaltete Bildausschnitte bevorzugten.

Le soleil levant, Claude Monet, 1872

Die Anspruchslosigkeit ihrer Motive und die Abkehr von den an der Akademie gelehrten Gestaltungskriterien trug den impressionistischen Malern viel Kritik und Ablehnung ein.
In bissig-ironischem Ton wurde gerügt, das Ideal der Maler sei offenbar die „Impression“. Die Maler wurden als „Impressionisten“ verspottet, woher auch ihr Name kommt.
Die Hauptvertreter des Impressionismus waren Claude Monet, Auguste Renoir, Edgar Degas, Alfred Sisley, Camille Pissarro.

Das impressionistische Gemälde ist die Übersetzung einer erlebten Sekunde in ein freies Farbgewebe.